Am Donnerstag, den 15. Mai 2014 startete der Männerchor zum 4-tägigen Jahresausflug nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Die Busfahrt führte zügig über Ulm, Nürnberg, Bayreuth zunächst bis Mödlareuth, einem 50-Seelenort in der Nähe von Hof. 1966 errichteten DDR-Grenztruppen eine 700m lange, 3,40m hohe Betonmauer quer durch den Ort, die bis 1989 das Dorf teilte. Es war nicht mehr möglich, vom einen in den anderen Ortsteil zu gelangen. Ein kurzer Dokumentarfilm machte uns die damalige Situation deutlich, denn selbst Grüßen oder Winken über die Mauer hinweg war verboten. Wachturm, ein Original-Stück Mauer mit Stacheldraht, DDR-Militärfahrzeuge und ein Panzer erinnern heute an die Geschichte der deutschen Teilung. Davon beeindruckt setzten wir unsere Reise fort und erreichten am frühen Nachmittag Dresden. Alfred Giebel, einer unserer Sänger und selbst in der damaligen DDR aufgewachsen, war nun der geborene Reiseleiter für die kommenden drei Tage. Gleich am selben Nachmittag führte er uns zu Fuß in die allgemein weniger bekannte „neue Republik“, ein Künstlerviertel mit einer Ansammlung von kleinen Handarbeitsläden und urigen Studentenkneipen. Am nächsten Tag stand Dresden-Kennenlernen auf dem Programm. Eine humorvolle sächsische Stadtführerin erklärte schon mal einiges über die Stadt während der Busfahrt ins Zentrum und danach wurden wir zu Fuß mit allen Sehenswürdigkeiten vertraut gemacht: Semperoper, Zwinger, Fürstenzug – und dazwischen immer wieder amüsante Geschichten von Königen und Kurfürsten – zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Um die Mittagszeit erlebten wir auf reservierten Plätzen in der Frauenkirche eine Andacht, die der Organist Samuel Kummer (aus Kirchheim/Teck) umrahmte. Eine zentrale Kirchenführung bildete den Abschluss. Ganz in der Nähe war Frühlingsmarkt, wo jeder dann etwas Passendes zur Mittagspause finden konnte. Nachmittags war ein Besuch im „neuen grünen Gewölbe“ vorgesehen: In einer der reichsten Schatzkammern Europas wird der Besucher erschlagen vom Prunk und Reichtum früherer Herrscher mit Schätzen aus Gold, Silber, Elfenbein und Edelsteinen. In einem rustikalen Restaurant, ganz im Stil der Bahn- und Schiffskultur um 1900 gehalten, wurde das Abendessen eingenommen. Der dritte Tag führte erst nach Pillnitz zur Besichtigung des botanischen Gartens mit einer mehr als 200 Jahre alten Kamelie und weiter dann zur „Bastei“, einer Felsformation mit Aussichtsplattform in der Sächsischen Schweiz – mit weitem Ausblick ins Elbtal und über das Elbsandsteingebirge. Nach der Mittagspause der Besuch der Festung Königstein, etwa 240m hoch über der Elbe gelegen. Sie diente den Sächsischen Kurfürsten und Königen in Krisenzeiten als sichere Zufluchtsstätte. Eine 90-minütige Schifffahrt mit dem Raddampfer „Meissen“ führte elbeabwärts nach Pirna, wo unser Bus zur Rückfahrt ins Hotel bereitstand. Am vierten Tag ging es nach dem Verladen der Koffer mit dem Bus zum Barock-Schloß Moritzburg, welches Kurfürst August, der Starke als Jagdschloß nutzte. Im Innern dieses auf einer künstlichen Insel stehenden Schlosses zeugen noch heute kostbare Porzellane, Möbel und Gemälde eindrucksvoll von der höfischen Kultur. Besonders erwähnenswert ist das „Moritzburger Federzimmer“ mit dem Paradebett Augusts des Starken – ein Meisterwerk aus fast zwei Millionen farbigen Federn. Dann musste aber endgültig die Heimreise angetreten werden – ein kürzerer Stau, Mittagspause bei Bayreuth und Fahrt über Nürnberg, Aalen, Lorch – wohlbehalten waren wir wieder in der Heimat angekommen – vier wunderschöne, ereignisreiche Tage mit vielen Eindrücken waren zu Ende gegangen.