Vom Berglied bis zum Evergreen

Frühjahrskonzert des Männerchor Hepsisau

„Wo auf des Tales schmalem Weg“ – mit diesem Heimatlied begrüßte der Männerchor Hepsisau seine zahlreichen Gäste in der Zipfelbachhalle.

„Dieses Lied beschreibt Hepsisau“, vermutete das Hepsisauer Urgestein Wilhelm Braun, der in gewohnter Weise kurzweilig, informativ und humorvoll durch den ersten Teil des Frühlingskonzertes führte. Hepsisau sei vor 150 Jahren ein klassisches Weindorf gewesen und weit in den Landen bekannt. Mit „La Montanara“ von T. Ortelli und dem „Ave Maria der Berge“ fuhren sie mit Bergliedern fort.

Die neue, junge Chorleiterin des Männerchors Hepsisau heißt Theresia Müller. Sie studiert an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Von dort hatte sie auch die Solisten und Musiker mitgebracht, die das ganze Konzert sehr bereicherten.

Andreas Großberger, der Bariton unter den Solisten, beindruckte spürbar mit dem schwäbischen Volkslied „Dort unten im Tale“. „Oh Täler weit, oh Höhen“ ein Solo von Tenor Steffen Schaff brachte einen weiteren musikalischen Farbtupfer in den ersten Teil des Programms. Nach den Ehrungen - 40 Jahre Singen im Chor - für Hermann Frasch und Rudolf Lubik erfreute der Männerchor seine Zuhörer mit einem kleinen musikalischen Blumenstrauß, frisch gesungen und gut vorgetragen.

Dann war Theater angesagt.

Während Wilhelm Braun amüsante, eigene Erlebnisse aus den Bergen zum Besten gab, wurde die Bühne zur „Schümlialm 2411 m“ umgebaut. Auf dieser „internationalen Alm“ gab es einen Ostfriesen, einen Schwaben zwei jodelnde Bayern, eine schweizerische Hüttenwirtin und einen Berliner namens Carl mit C. Letzterer erzählte bei jeder Gelegenheit, dass er seine vielen Touren „allet zu Fuß – wohljemerkt“ zurückgelegt habe. Er wurde erst kleinlaut, als ihm die Hüttenwirtin seinen Fotoapparat brachte, den er in der Gondel vergessen hatte. Die „Hüttenbesucher“ bekamen viel Applaus.

Die Veranstaltung nahm Fahrt auf mit Evergreens von Udo Jürgens, den Comedian Harmonists und anderen bekannten Schlagerkomponisten. Und damit kam auch die Stunde von Prof. Harald Lierhammer von der Staatlichen Musikhochschule in Stuttgart.

Er ist in allen Jazz-, Rock und Popidiomen zu Hause, war Pianist bei unzähligen Konzerten. Lässig, souverän – einfach grandios - begleitete er Chor und Solisten am Klavier. Zusammen mit Schlagzeuger Artur Rottmann steuerte er Chor und Solisten durchs Programm.

Auch die Dirigentin, Theresia Müller, übernahm einen Solopart. Mit entsprechendem Outfit und temperamentvollen Bewegungen trug sie den alten Schlager von Trude Herr vor: „Ich will keine Schokolade“. Gemeinsam mit Steffen Schaff gab es noch „Wochenend und Sonnenschein“ v. M. Ager.

Der Männerchor sorgte für vergnügliche Stimmung mit einem Udo Jürgens Medley und dem gemeinsam mit dem Publikum gesungenen Lied „Ein Freund, ein guter Freund“ von den Comedian Harmonists. „Vielen Dank für die Blumen“, damit verabschiedete er sich von seinen Gästen, die das bunte musikalische Allerlei mit viel Applaus bedachten.

Teckbote, 12.4.2012