„Danke für die Lieder”

Der Männerchor Hepsisau führte seine Zuhörer durch die Welt der Chormusik und brachte gekonnt seine Lieder zu Gehör. Mit versierten Solisten wurde das in der gut gefüllten Zipfelbachhalle dargebotene Programm aufgepeppt.

Weilheim. Was für ein toller Erfolg: In beiden Aufführungen in der Limburghalle zeigten sich insgesamt 900 Zuschauer restlos begeistert von „Spotlights of Musical“ mit dem Männerchor Hepsisau, dem eigens gegründeten Projektchor, den Solisten, der Band, den Tänzern und der Moderatorin. Und es war Sommer . . ., und es gab weder einen Namen, noch einen Termin oder Ort. Nur einen groben Plan mit einigen Eckpunkten und haufenweise Ideen, die vergangenes Jahr zum ersten Mal in den Köpfen einer kleinen Gruppe des Männerchors Hepsisau und ihrer Chorleiterin kreisten. Den unzähligen Gesprächen mit privaten Kontakten des Organisatoren-Duos Theresia Müller und Steffen Schaff geschuldet, nahm einen das kreative Gedankengut mit dem Titel „SpotLights of Musical“ in zwei ausverkauften Aufführungen ausnahmslos gefangen. Da passte einfach alles. Die Bereitschaft des Männerchors Hepsisau sowie die auf die Beine gestellte Initiative „sing2“, aus der sich ein vielsagender Projektchor aus Hobby- und Profisängerinnen entwickelte. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, konnte man bei dieser fantastischen Veranstaltung wortwörtlich nehmen. Das stimmige Gesamtpaket, bestehend aus der künstlerischen Leiterin Theresia Müller, dem Tenor Steffen Schaff, den beiden Sopranistinnen Ramona D‘Uva und der aus Kirchheim stammenden Anne-Maria Wilke, der sechsköpfigen Band „Apollo 6“ aus dem Stuttgarter Musical-Theater SI-Centrum, den Tanzschülern der Stage School Hamburg, der Moderatorin Jasmin Bachmann und dem quasi im Mittelpunkt stehenden 80-köpfigen Projektchor, sorgte geschlossen für fantastischen Seh- und Hörgenuss. Zu Beginn „landete“ der imaginäre Hubschrauber bei „Miss Saigon“. Titel wie „Bui Doi“ oder „Mein Märchenfilm vom Glück“ bescherten so manchen Zuschauern erste Gänsehaut. Zartbesaitete fröstelten beim anschließenden Tanz der Vampire in „Ewigkeit“ weiter, erlebten mit Sarah (Anne-Maria Wilke) und dem Grafen von Krolock (Steffen Schaff) die „Totale Finsternis“ sowie „Unstillbare Gier“. Mama Mia – was für ein Auftritt – und mit weiteren Gassenhauern aus dem ABBA-Musical-Fundus wie „Mich trägt ein Traum“, „Ich will, ich will, ich will“, „Der Sieger hat die Wahl“ (jeweils Ramona D‘Uva) sowie ein sängerübergreifendes „Danke für die Lieder“ ging es bis zur Pause bunt und fröhlich weiter. „Ganz klar Rebecca“, nennen Janin und Nina Gehler aus Weilheim ihren Lieblingspart. Mutter wie Tochter bereichern sonst mit Saxofon und Querflöte den Bissinger Musikverein. Singen im Projektchor dagegen war für beide absolutes Neuland. „Die intensiven Proben waren zwar anstrengend, haben aber auch dank der guten Vorbereitung durch Theresia Müller großen Spaß gemacht“, verrät das musikalische Duo. Denn abgeguckt wird bei der Chorleiterin nicht. Jedes der insgesamt 17 Lieder, darunter auch bekannte Rebecca-Titel wie „Manderley in Flammen“, „Hilf mir durch die Nacht“ oder „Strandgut“ wurde auswendig gesungen. Kaum war der letzte Ton verklungen, brandete tosender Beifall auf. Überhaupt schien den Gästen die zweite Hälfte besser zu gefallen, kollektives Mitklatschen war ganz besonders bei Udo Jürgens Gassenhauern wie „Griechischer Wein“, „Aber bitte mit Sahne“, „Mit 66 Jahren“ oder „Ich war noch niemals in New York“ angesagt. Entsprechend seinem Titel „Was wichtig ist“ bleibt nach drei Stunden Power-Programm zu sagen: Es war einfach klasse, wie mit viel Herzblut, Einsatz und Können die ersten „Spotlights of Musical“ über die Bühne gingen. Abwechslungsreiche Liedauswahl, fantastische Stimmen, tolle Musiker und Tänzer, eine Moderatorin, die kurzweilig durchs Programm führte, jede Menge Nebel- und Lichteffekte sowie ein souverän agierender und großartig singender Projektchor. Besser kann man es kaum machen.

Sabine Ackermann - Teckbote, 22.04.2016