Ausflug nach Emden

Nachlese

Am 6. Juni startete der Männerchor zum 5-tägigen Jahresausflug nach Ostfriesland. Zügig führte die Busreise zunächst über Karlsruhe vorbei an Limburg an der Lahn und Köln ins Ruhrgebiet. Dann kamen einige Staus – überfüllte Autobahnen rundum im „Kohlenpott“ erlaubten nur zähes, langsames Vorankommen und brachten unseren Zeitplan etwas durcheinander. Im Emsland war die Autobahn dann wieder total frei und wir erreichten nach einem letzten Kaffeestopp unser Hotel in Emden zur Zimmerverteilung und dem anschließenden gemeinsamen Abendessen. Bei einem kurzen Spaziergang konnte man danach schon mal die Innenstadt von Emden etwas näher kennen lernen. Am nächsten Morgen erklärten zwei Stadtführerinnen die wechselvolle Geschichte der Stadt mit ihren vielen Kirchen, Kanälen und Schleusen. Beeindruckend auch die zahlreichen noch vorhandenen Bunker aus der Zeit, als Emden in den letzten Kriegstagen noch sehr unter Bombenangriffen zu leiden hatte. Anschließend führte eine interessante Küstentour mit unserem Bus nach Norddeich zur dortigen Seehundstation, wo man auch die Deichanlagen und den Sandstrand erkunden konnte. Die Mittagspause wurde auf dem Rückweg im malerischen, kleinen Fischerdorf Greetsiel gemacht. Unser Sänger Lutz Waalkens, der aus Emden stammt, führte einige von uns in die Kunst des Krabbenpulens ein und überzeugte damit alle, dass frisch gefangene Krabben einfach am besten schmecken. Der Nachmittag brachte dann einen weiteren Höhepunkt. In der uralten Mühle von Rysum war für uns eine original ostfriesische Teezeremonie vorbereitet worden. Nicht jedermann gelang es auf Anhieb, so wie es sein sollte, mit einem kleinen Löffel vorsichtig etwas Milch auf den heißen Tee zu „setzen“, um dann gleichzeitig Milch und Tee zu schlürfen. Super mundete der dazu gereichte Butterkuchen und Rosinenbrot. Rysum besitzt die älteste bespielbare Orgel Nordeuropas aus dem Jahre 1457. Nach einer umfangreichen Einführung in die Kirchengeschichte durch den Kirchenpfleger wurden wir alle von ihm ermuntert, das Lied „nun danket alle Gott“ zusammen mit der Orgel auf Platt mitzusingen. (der Text wurde vorher ausgeteilt…). Dann durfte sogar auch unsere Chorleiterin, die Orgelmusik studiert, selbst ein weiteres Stück auf dem kostbaren Instrument spielen. Zum Abschluss ließen die Sänger ein russisches Kirchenlied erklingen. Am dritten Tag wurde die Meyer-Werft in Papenburg besichtigt. Die riesigen Dimensionen beim modernen Schiffsbau konnten wir hautnah beim Blick in die 500m lange Produktionshalle erleben, wo ein nahezu im Rohbau fertiges Kreuzfahrtschiff zu bestaunen war – das dann termingenau im September seine spektakuläre Überführungsfahrt über die Ems bis in die offenen Nordsee antreten wird. Nach dem Erkunden von Papenburg und Leer, zwei interessanten Städtchen mit historischer Altstadt war ein Halt am Emssperrwerk in Gandersum angesagt. Auch hier beeindruckend, wie mit gewaltigen Absperrtoren und Pumpen die Ems aufgestaut werden kann, um für die Ozeanriesen aus Papenburg genügend Wasser unter den Kiel bekommen. Borkum, die größte Nordseeinsel war das Ziel am vierten Tag. Schon die Überfahrt war ein Erlebnis. Mit dem Katamaran, der mit 70 kmh über die Nordsee brettert, braucht man nur eine Stunde bis zum Inselhafen, von wo dann noch die Schmalspur-Inselbahn bis in die Stadt Borkum führt. In den vergangenen Tagen war das Wetter bislang recht ordentlich gewesen – auf Borkum durften wir erleben, was die Natur so drauf hat – Wind und Regen, beides reichlich – der Sandstrand mit den typischen Strandkörben ziemlich ungemütlich. Trotzdem kamen wir zu einer Inselrundfahrt – im geschützten Planwagen, gezogen von zwei wetterfesten Pferdchen wurde die ganze Sache dann doch noch recht lustig und gemütlich. Leider hieß es dann am nächsten Tag schon wieder Koffer packen. Schnell noch zwei Chorlieder vor dem Hotel gesungen und schon waren wir wieder auf der Autobahn. Wohlbehalten sind wir wieder in der Heimat angekommen – fünf wunderschöne, ereignisreiche Tage mit vielen Eindrücken waren zu Ende gegangen.